Blog: Technologie
Digitalisierung

Cybersicherheit betrifft alles und jeden

19.09.2023

Daten gewinnen immer mehr an Bedeutung – in Betriebsabläufen, Geschäftsmodellen und Produkten. Damit steigen auch die Anforderungen an die Datensicherheit.

Wie stellen Unternehmen sicher, dass wichtige Daten nicht nach außen gelangen – sei es über ans System angeschlossene Geräte oder über Datenübertragungsnetze, die z.B. bei autonomen Fahrzeugen genutzt werden? Wir haben einen unserer Sprecher unseres Deutsch-Finnischen Businessforums (28.9.23) zum Thema „Cybersecurity“, Markus Jakobsson, CBO beim finnischen Unternehmen Unikie, vorab interviewt.

In einer immer digitaleren Welt gewinnt Cybersicherheit mehr und mehr Bedeutung. Wie können Unternehmen dieser Herausforderung begegnen?

Mit der zunehmenden Intelligenz und Autonomie unserer Systeme wird unsere Gesellschaft in Zukunft zwar enorme Produktivitätssprünge machen können, aber ohne von Anfang an solide aufgebaute Informationssicherheit wäre es ein Fehler, sich auf diese Lösungen zu verlassen. Deshalb ist es notwendig, in Datensicherheit und eingebettete Softwareentwicklung zu investieren.

Wir setzen alles daran, dieser Notwendigkeit zu begegnen, indem wir sichere Softwarelösungen für Geräte wie Telefone, Fahrzeuge und Drohnen entwickeln. Wir beschäftigen Hunderte von Software-Sicherheitsexperten und haben unsere Sicherheitsexpertise auch aktiv durch die Teilnahme an internationalen Forschungsprojekten aufgebaut. Beispielsweise erforschen wir im laufenden Projekt GenerIoT ITEA gemeinsam mit großen deutschen Unternehmen u. a. Plattformen für Informationssicherheit und Update-Lösungen für IoT-Geräte.

Welche Cybersecurity-Risiken bestehen z.B. bei autonomen Fahrzeugen – und welche Lösungswege gibt es?

Autonome Fahrzeuge – also immer intelligentere Autos, Roboter, Geländefahrzeuge und Bagger, bei denen die Steuergeräte elektrifiziert und deren Steuerung digitalisiert ist – enthalten sehr viele Steuergeräte und Informationssysteme, die untereinander sowie mit externen Akteuren kommunizieren und von unterschiedlichen Herstellern stammen. Schon ein einziges schwaches Glied in dieser Kette kann die Sicherheit des gesamten Systems gefährden.

Die Digitalisierung von Fahrzeugen ermöglicht Nutzern neue Funktionen, zum Beispiel Fernverriegelung, Fernstart, Fernalarm, Standortdaten und qualitativ hochwertige Fernüberwachung – schafft aber gleichzeitig neue potenzielle Schwachstellen in der Informationssicherheit des Systems. Ein schlecht konzipiertes System ermöglicht einen Angriff auf kritische Teile, beispielsweise durch eine Schwachstelle in der Anwendungsumgebung des Infotainmentsystems des Fahrzeugs, der Internetverbindung oder dem Diagnose-Port.

Eine gut geplante, umfassende Informationssicherheitsarchitektur und fahrzeugspezifische Zertifikate, die während der Herstellungsphase installiert werden, sowie Verschlüsselungen für verschiedene Systeme ermöglichen eine Gesamtheit, bei der trotz eines Angriffs auf ein Teil des Systems es nicht möglich ist, die anderen Systeme des Fahrzeugs mit anzugreifen.

Mehr Infos zum Deutsch-Finnischen Businessforum 2023