Die neue finnische Koalitionsregierung hat sich ambitionierte Klimaziele gesteckt. Schon bis 2035 soll Finnland CO2-neutral sein. Dies ist zehn Jahre früher als bisher angedacht. Geplant ist ein "sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltiges Finnland bis 2030".
Konkrete Maßnahmen sieht dieser Plan allerdings noch nicht vor. Diese sollen dann erst im nächsten Schritt erarbeitet werden. Fest steht allein, dass die Klimaneutralität nicht durch den Erwerb von CO2-Zertifikaten erreicht werden soll, wie es in Norwegen geplant ist. Daher sieht Norwegen auch vor, bereits bis 2030 klimaneutral zu werden.
Umweltschützer sehen diesen Plan aber noch skeptisch, da Finnland immer noch eine hohe Abholzungsrate hat und auch weiterhin Torf in Kraftwerken verbrennt. Auch geplante Investitionen in große Zellstofffabriken werden den Anteil an der Abholzungsrate erhöhen.
Auch EU-weit will sich Finnland dafür stark machen, die Pariser Klimaziele einzuhalten. Die Nettoemissionen sollen bis 2050 auf null gebracht werden. Als Zwischenschritt ist geplant, die CO2-Emissionen bis 2030 um 55% im Vergleich zu 1990 zu senken. Bisher waren nur 40% angedacht. Dies wird wohl eines der zentralen Themen der kommenden EU-Ratspräsidentschaft werden.
Für die Umsetzung dieser Ziele braucht Finnland allerdings starke Verbündete in der EU, denn Finnland allein stellt nur 13 Abgeordnete im EU-Parlament.